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Ratgeber Immobilienkauf – darauf sollten Sie achten

Immobilienkauf
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Auch wenn in Deutschland die meisten Menschen in gemieteten Wohnungen oder Häusern leben, träumen rund 4 von 5 davon, ein Eigenheim zu besitzen. Nicht nur die finanzielle Hürde sorgt bei vielen davon dafür, dass der Traum lange unerfüllt bleibt oder ein ewiger Traum bleiben wird. Doch mit den richtigen Ratschlägen und Informationen lässt sich das Projekt Eigenheim vielleicht doch noch realisieren.

Welches Haus soll es sein und noch mehr Fragen

Die meisten Menschen wissen schnell, wie das Traumhaus aussehen soll und wo man am liebsten darin wohnen würde. Es nutzt aber nichts, wenn man nicht das nötige Geld hat, um ein Haus sinnvoll zu finanzieren. Gekauft ist es möglicherweise leicht, aber wie sieht es dann in den nächsten Jahren aus? Hier sind die wichtigsten Schritte:

Die Planung der Finanzierung

Immobilien Kalkulation
Eine gute Kalkulation beim Immobilienkauf verhindert negative Überraschungen
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Bei den meisten Kaufinteressenten erfolgt die Bezahlung des Hauses über eine Finanzierung, weil wohl niemand die gesamte Summe so einfach aus der Tasche zahlen kann. Eine Finanzierung über ein Darlehen kann bei entsprechendem Eigenkapital und guten Konditionen günstig ausfallen. Man sollte sich jedoch nicht mit der Finanzierung übernehmen, auch wenn das Haus noch so schön und die Lage so praktisch ist.

  • Eigenkapital, Einkommen, Zins und Tilgung und Lebenshaltungskosten sind nötig, um die maximale Darlehenshöhe herauszufinden.
  • Eigenkapital kann ein vorhandenes Grundstück sein, Arbeitgeberdarlehen oder Auszahlungen von Lebensversicherungen. Auch die „Muskelhypothek“ zählt, damit ist die Eigenleistung beim Bau des Hauses oder bei der Sanierung gemeint.

Die Nebenkosten-Falle

Wer überstürzt ein Haus kauft, die nächstbeste Finanzierung nimmt und nicht hinterfragt, welche Kosten nach dem Kauf auf den Hausbesitzer zukommen, könnte eine böse Überraschung erleben.

  • Eventuell anfallende Maklerkosten (seit 12/2020 tragen Verkäufer und Käufer gemeinsam die Kosten höchstens hälftig) in Höhe von 3,57% pro Partei
  • Notarkosten 2,0%
  • Kosten beim Grundbuchamt
  • Grunderwerbsteuer zwischen 3,5% und 6,5% je nach Bundesland
  • Zuzüglich eventuell anfallender Kosten für Gutachter, Modernisierung oder Renovierung sowie Umzug

Alleine die unverzichtbaren Kosten für Makler, Notar, Grundbuchkosten und Grunderwerbsteuer belaufen sich je nach Region in Deutschland unterschiedlich, machen aber durchschnittlich 10-12% des Kaufpreises aus.

Mögliche Fördermöglichkeiten

Immobilien Förderung
Förderungen können den Eigenanteil erheblich senken
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Erfüllt der Hauskäufer bestimmte Voraussetzungen, kann er möglicherweise eine Förderung in Anspruch nehmen.

  • Die KfW-Bank vergibt bei bestimmten Voraussetzungen zinsgünstige Darlehen. Besonders Familien mit Kindern erhalten hier günstige Konditionen
  • Familien können aber auch durch das Wohnraumförderungsgesetz profitieren oder
  • Baukindergeld beantragen
  • Wohn-Riester kann von Alleinstehenden in Anspruch genommen werden, aber auch Familien profitieren davon

Hauskäufer, welche die erworbene Immobilie nach dem Kauf vermieten wollen, können von der Absetzung für Abnutzung – AfA genannt – profitieren. Es spielt keine Rolle, ob das Haus ein Altbau oder ein Neubau ist.

Wer als Käufer ein denkmalgeschütztes Haus kauft, kann ebenfalls die AfA in Anspruch nehmen, es spielt keine Rolle, ob er selbst darin wohnen möchte, oder die Immobilie vermietet.

Steuereinsparmöglichkeiten

Bei all den finanziellen Belastungen rund um den Kauf eines Hauses kann der stolze Hausbesitzer auch einige steuerliche Vorteile nutzen. Auch wenn man als neuer Hausbesitzer plant, das Haus als Kapitalanlage zu nutzen, kann von Steuervorteilen und Abschreibungsmöglichkeiten profitiert werden. Für Käufer von Neubauten oder bereits bestehenden Immobilien können einige Dinge von der Steuer abgesetzt werden.

  • Handwerkerleistungen: 20% der Handwerkerkosten, maximal 1.200€ p. A. können die Steuerlast senken. Dazu zählen Arbeitskosten, Maschinenkosten und Fahrtkosten, jedoch keine Materialkosten, wie beispielsweise für Fliesen, Farbe usw.
  • Erhaltungs- und Modernisierungskosten können im genannten Rahmen abgesetzt werden
  • Die Kosten für den Dachbodenausbau zur Schaffung neuen Wohnraums ebenso

Haushaltsleistungen sind ebenfalls steuerlich absetzbar, hierbei spielt die Art des Beschäftigungsverhältnisses eine Rolle bei der Höhe der absetzbaren Kosten. Zu diesen Haushaltsleistungen zählen Putzen, Kochen, Gartenpflege, Kinderbetreuung im eigenen Haus oder Schnee räumen:

  • Bei der Minijobzentrale angemeldete Minijobber: 20% der Kosten, max. 510€ p. A.
  • Sozialversicherungspflichtig angestellte oder Selbstständige: 4.000€ p. A.
  • Materialkosten für die Arbeit können nicht abgesetzt werden

Die Grunderwerbsteuer ist eine Belastung, die je nach Bundesland bis zu 6,5% des Kaufpreises betragen kann. Erfolgt der Kauf/Verkauf unter Verheirateten oder Verpartnerten oder sind sie in gerader Linie Verwandt (Verkauf an Kinder oder Enkel), wird hingegen keine Grunderwerbsteuer fällig. Trifft dies nicht zu, können einige weitere Tipps helfen, über die ein Steuerberater sicherlich genau Auskunft geben kann.