Immer häufiger ist von CBD-Öl zu lesen, das bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden als alternative Behandlungsmethode angepriesen wird. So wie viele bereits vom Nutzen von CBD-Öl überzeugt sind, gibt es dennoch viele Missverständnisse im Zusammenhang mit CBD.
Die Abkürzung „CBD“ steht für den Begriff Cannabidiol, bei dem es sich um einen Stoff handelt, der in Cannabispflanzen enthalten ist. Cannabis-Pflanzen sind Hanfpflanzen, die als weibliche und männliche Pflanze wachsen. Das Cannabinoid CBD kommt im Wesentlichen in der weiblichen Hanfpflanze vor, während in der männlichen Pflanze vorwiegend Tetrahydrocannabinol vorkommt. Tetrahydrocannabinol – abgekürzt „THC“ – übt im Gegensatz zu Cannabidiol eine berauschende Wirkung aus. CBD ist der Stoff, der in CBD-Öl vorhanden ist und wie THC eine Verbindung aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff ist. Da die Molekülketten unterschiedlich angeordnet sind, ist auch die Wirkung der beiden Stoffe unterschiedlich.
Wie wird CBD-Öl hergestellt?
Zur Herstellung von CBD-Öl wird die weibliche Pflanze des Nutzhanfs und hiervon lediglich die Blütenstände verwendet. Die Extraktion des Wirkstoffs erfolgt über die Verwendung von hochprozentigem Alkohol oder über die Dampfdestillation. Große in der Industrie hergestellte Mengen werden am liebsten durch CO2-Extraktion gewonnen. Zwar benötigt man dazu besondere Maschinen und viel Sachkenntnis, erhält dafür aber die besten Ergebnisse.
Das Produkt der Extraktion ist eine Vorstufe des CBD und wird als CBDa bezeichnet, weil hier noch die Moleküle Sauerstoff und Wasserstoff enthalten sind. Diese werden bei der anschließenden Erhitzung auf 120° C – auch Decarboxylierung genannt – zerfallen diese beiden Moleküle und es bleibt kristallines CBD übrig.
Das kristalline CBD wird nun in einem Träger Öl aufgelöst. Hier arbeitet jeder der mittlerweile vielzähligen Hersteller mit anderen Ölen. Manche nehmen Olivenöl als Basis, wodurch das CBD Öl bitter schmecken kann. Wird dagegen Hanföl verwendet, kommen dessen positive Eigenschaften hinzu. CBD Öl kann auch in Kapseln gefüllt werden oder in Salben eingearbeitet werden.
Die Wirkung von Cannabidiol
Weil CBD im Gegensatz zu THC eine kaum vorhandene psychoaktive Wirkung besitzt, ist es besonders als CBD-Öl, aber auch in anderen Produkten verarbeitet im Handel erhältlich. CBD-Öl sollte jedoch nicht mit normalem Hanf-Öl verwechselt werden, das wegen seiner Inhaltsstoffe als besonders gesundes Öl auf Salat usw. verwendet wird.
Grundsätzlich wirkt Cannabidiol auf das endogene Cannabinoid-System des menschlichen Körpers. Gerade weil der Mensch im Körper Endocannabinoid-Rezeptoren besitzt, spricht er auf die durch CBD-Öl zugeführten Wirkstoffe an. Da das Öl in unterschiedlichen Konzentrationen hergestellt wird, kann die Effektivität der Wirkung beeinflusst werden. Eine Überdosierung ist so gut wie nicht möglich, auch ist die Verwendung kurz- und langfristig frei von Nebenwirkungen.
Je nach Konzentration des CBD-Öls kann es bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden. Die meisten Verbraucher nehmen es zur leichten Beruhigung oder bei Einschlafproblemen ein. Das Öl hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung auf die Psyche. Auch bei Schmerzen wird CBD-Öl erfolgreich eingesetzt. Schmerzpatienten und Menschen mit anderen schweren Erkrankungen bekommen Cannabis auf Rezept. Jedoch handelt es sich hier eher um ein THC-haltiges Produkt.
CBD-Öl wirkt am effektivsten, wenn es direkt unter die Zunge getropft wird, da dadurch der Weg über das Verdauungssystem vermieden wird, was große Teile der Wirkstoffe zerstören würde.
Was besagen die unterschiedlichen Stärken?
Jeder Anbieter von CBD-Öl wird seine Produkte in unterschiedlichen Stärken anbieten, die beispielsweise mit 2%, 3%, 4%, 5% oder 10% bis 25% angeboten werden. Die stärkste erhältliche Konzentration beträgt 49%.
Die Wahl der Konzentration sollte sich nach dem eigenen Beschwerdebild richten. Bei leichten Beschwerden beim Einschlafen oder bei einer milden Beruhigung bei Ängsten oder Sorgen, nervöser Unruhe usw. können bereits Produkte mit 2-5% weiterhelfen. CBD-Öl mit 5% ist eine sehr beliebte Stärke und wer unter leichten Schmerzen in den Gelenken leidet, kann mit 10% oder 15% starkem CBD-Öl einen Versuch starten.
Hinweis: CBD-Produkte sind als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen und unterliegen der sogenannten Health-Claims-Verordnung. Es ist dem Hersteller damit nicht erlaubt, dem Produkt eine spezifische Wirkung zuzuschreiben.
CBD-Öl kaufen – worauf sollte man achten?
Im Laufe der letzten 5 Jahre hat CBD-Öl oder CBD-Produkte einen regelrechten Boom erlebt. Mittlerweile ist die Zahl der Anbieter recht groß geworden, weshalb sich auch eine gewisse Unübersichtlichkeit einstellt.
Es ist keine Garantie für Qualität oder Wirksamkeit, das CBD-Öl in der Apotheke zu kaufen. Hier erfährt das Produkt noch einen Aufschlag von 30-50% auf den Preis, den man direkt beim Händler zahlen würde. Es ist zu empfehlen, sich einen guten Onlineshop abseits großer Verkaufsplattformen zu suchen und sich von dortigen Kundenrezensionen leiten zu lassen. Hier kann oftmals auch ein Kontakt zum Anbieter hergestellt werden, um Fragen zu beantworten. Gütesiegel oder Bio-Qualität können ebenfalls ein Zeichen für einen vertrauensvollen Kauf sein.
